Die Bezirksregierung hatte kurz vor Ferienbeginn der Gesamtschule eine Liste mit Schülerinnen und Schülern aus anderen Schulformen (Gymnasium, Realschule) mit der Aufforderung zugesandt, diese Kinder für den kommenden 7. Jahrgang nach den Sommerferien aufzunehmen. Es sind so viele Schülerinnen und Schüler, dass in dieser Jahrgangsstufe eine zusätzliche Klasse gebildet werden muss.
Dafür wird die Gesamtschule drei der vorhandenen sechs Klassen des Jahrgangs neu zusammensetzen, um daraus vier neue zu bilden. Deshalb hatte Schulleiter Matthias Messing die betroffenen Klassen aufgesucht, um ihnen zu erklären, warum dieser Schritt notwendig ist. Außerdem hatte die Schulleitung alle betroffenen Eltern informiert.
Messing: „Die Zahl der Kinder, die wir nach den Sommerferien aufnehmen müssen, ist so hoch, dass wir gezwungen wären, alle Klassen des Jahrgangs auf 30 Kinder und mehr aufzufüllen, oder aber eine weitere Klasse einzurichten.“ Eine Klasse nur aus den neuen Schülerinnen und Schülern zu bilden, ist nach unserer Auffassung zahlenmäßig nicht möglich und aus pädagogischer Sicht nicht sinnvoll.
„Daher haben wir uns schweren Herzen dafür entschieden, drei Klassen neu zusammenzusetzen“, so Messing. Klassengemeinschaften aufzubrechen, sei der Schule nicht leichtgefallen, heißt es in dem Schreiben an die Eltern. In der Gewissheit, dass die Schule auch in Zukunft weitere Zugänge erwarten müsse, sei diese Entscheidung langfristig die sinnvollste. Messing: „So können wir kleinere Lerngruppen realisieren und kommen einer später unvermeidlichen Teilung zuvor.“ Ziel sei es von Anfang gewesen, so wenige Klassen wie möglich und nur so viele wie nötig zu involvieren.
Um die Veränderungen für die Schülerinnen und Schüler so gering wie möglich zu halten, konnte jedes Kind drei Freunde oder Freundinnen benennen, mit denen es in die neue Klasse wechseln möchte. Vor Ferienbeginn wurde die Neueinteilung umgesetzt, wobei möglichst alle Wünsche der Schülerinnen und Schüler berücksichtigt wurden. Dabei musste die Schule aber auch auf eine heterogene Durchmischung achten, um auch Fachleistungsdifferenzierung zu ermöglichen. Diese Heterogenität ist nicht nur auf Leistungsgruppen, sondern auch Geschlecht, Herkunft, Inklusionsbedarf etc. bezogen. Bei rein freiwilligen Wechselwünschen sei dies nicht zu gewährleisten.
Schulleiter Messing bat die betroffenen Eltern um Verständnis und um Vertrauen. „Ich bin zuversichtlich, dass wir es gemeinsam schaffen werden, diesen Einschnitt zu meistern und gleichzeitig die neuen Schülerinnen und Schüler gut zu integrieren.“
Schulformwechsel
Ein Wechsel der Schulform für Schülerinnen und Schüler kommt besonders häufig nach der Erprobungsstufe der weiterführenden Schulen (nach Klasse 6 aber auch noch später) vor. Leider müssen die Schulen in solchen Fällen den Erziehungsberechtigten mitteilen, dass ihr Kind die bisher besuchte Schule verlassen und in eine andere Schulform wechseln muss.