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Kreisstadt Mettmann (Rückblick Große Marktsitzung)

Große Marktsitzung – Eine humorvolle Zeitreise durch 600 Jahre Mettmanner Geschichte

Pressemeldung vom 1. Oktober 2024
 

Am Samstagmorgen erklangen Ukulele-Klänge auf dem Wochenmarkt. Markt. Und genau das war das Thema: Die „Große Marktsitzung“ – die aktuelle Feier zum Jubiläum der 600 Jahre Freiheit und Marktrechte, zu der die Kulturabteilung der Stadt Mettmann in enger Zusammenarbeit mit der Initiative ME:ET einlud.

Schlangenförmig bewegte sich die musizierende 15-köpfige Gruppe rund um Norbert Koch durch die Freiheitstraße, die eigens ein Liedtext zum Jubiläum gedichtet hatte: „In Mettmann feiern wir heute – ein schönes Fest – 2024 schon 600 Jahre frei“. Aufgrund der Wetterprognosen endete deren Tour nicht wie geplant rund um St. Lambertus, sondern in der Ev. Kirche. Sie öffnete gerne ihre Tore für das weitere Programm.

Auf dem Vorplatz erwarteten die Besucher bereits eine Vielzahl von kunstvoll gestalteten Stühlen, die sich über kleinste Sonnenstrahlen freuten. Allein die AWO – Ortsgruppe Mettmann, war mit drei Stühlen vertreten: bunt, groß, technisch und höchst sehenswert. Die Objekte der Tafel Mettmann, suchten nach einer neuen Bleibe. Ansonsten verzauberten blumige, verspielte, aber auch nachdenklich stimmende Sitzgelegenheiten und schwere Kirchenbänke die große Fläche.

Bürgermeisterin Sandra Pietschmann eröffnete die Feierlichkeiten. Dagmar Grotendorst gab einen kurzen Überblick über das bunte Programm und bat „Alexandra Heresbach“ (Nadine Seibel) und „Peter Fuhlrott“ (Philipp Seibel) ins Archiv der Stadt Mettmann bzw. auf die Bühne. Nach lebendigem Wortwechsel stellte sich heraus, dass sich beide Personen auf einen Job im Archiv beworben haben. Sie, auf die Stelle als „Administra“ und er auf „admin“.

„Ja, komisch – hier ist überhaupt niemand…“, stellten sie fest und fanden alte Schriften aus den letzten 600 Jahren. Sie gaben sehr lebendig und humorvoll Einblick in die Vergangenheit und landeten z.B. im Jahr 1496, als die Bürger mit „Leichtem Geld“ – also Falschgeld – ihre Abgaben bezahlt haben. Für die Ankunft der Majestät (Napoleon) des Rheindepartements um 1811, wurde der Bürgermeister „Maire“ instruiert und das Publikum in der Kirche durfte aktiv mitmachen. Selbst die Kanzlei nutzten die Schauspieler, um die urkundlich erklärte „Freiheit“ durch Herzog Adolf von Jülich und Berg und sein Sohn Ruprecht (10.08.1424) zu verkünden.

Beeindruckend sorgte das Jugendensemble „duck&goose consort“ aus Haan unter der Leitung von Jenny Heilig und Julius Geisler für kleine Szenenpausen mit Musik des Frühbarocks. Das Besondere: Sie spielten auf historischen Instrumenten wie Barockposaune, Barockgeige oder Dulzian und sorgten für stimmungsvolle Klangräume im alten Gemäuer. Julius Giesler forderte das Publikum zu historischen Tänzen auf, das den leichtfüßigen Schritten der Renaissance und des Frühbarocks gerne folgte. Beschwingt endete das Programm in der Kirche und das Publikum hofft auf eine Wiederholung der Aufführungen.

Parallel setzte außerhalb der geschützten Mauern doch noch Regen ein, sodass die 30 Stuhl-Objekte spontan unter dem Dach des Gemeindehauses Asyl fanden. Die Ausstellung wurde durch die Künstlerin Susann Bürger begleitet.