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Femeiche in Mettmann
Oliver Neumann mit dem Ableger und einem Herkunftszertifikat der historischen Femeiche im Mettmanner Stadtwald. (Foto: Kreisstadt Mettmann)

Ableger der berühmten „Femeiche“ im Stadtwald

Pressemeldung vom 15. April 2020
 

Der Mettmanner Oliver Neumann hat vor wenigen Tagen den Bürgerinnen und Bürgern der Kreisstadt ein besonderes Geschenk gemacht und einen Baum im Stadtwald gepflanzt. Hierbei handelt es sich nicht um irgendeinen Baum, sondern um einen Ableger der berühmten Femeiche aus Erle in Raesfeld im Kreis Borken.

„Ich habe vor einiger Zeit im Internet nach den ältesten Bäumen Deutschlands gesucht und bin dabei auf die über 1000-jährige Eiche in Erle gestoßen“, erklärt Oliver Neumann. Seine weitere Recherche führte über das dortige Rathaus und den Heimatverein zu Ingrid Horstmann, einer ehemaligen Grundschullehrerin aus Erle. Sie engagiert sich im Heimatverein u.a. für den Erhalt der alten Femeiche und pflanzt heute noch zusammen mit den Schulkindern regelmäßig Ableger des historischen Baumes in der Region.

Auch Oliver Neumann bekundete Interesse an einem dieser Ableger, holte ihn zusammen mit Hilfe seiner Verlobten Michaela in Erle ab und übergab ihn als Geschenk an die Stadt in die Hände des Mettmanner Grünflächenamtes. „Für die Unterstützung möchte ich mich ganz herzlich bedanken, das war völlig unkompliziert. Mir wurde nicht nur innerhalb von wenigen Tagen ein geeigneter Platz genannt, mir wurde auch tatkräftig bei der Pflanzung geholfen“, berichtet er. „Da der Ableger am Baumlehrpfad sein neues Zuhause gefunden hat, wird er auch bald ein passendes Informationsschild erhalten.“

Femeiche Erle Raesfeld

Die über 1000-jährige Erler Femeiche in Raesfeld. (Foto: Oliver Neumann)

Darauf wird beispielsweise zu lesen sein, dass die Femeiche ein Symbol alter Rechtssprechung ist, die erstmals 1265 schriftlich erwähnt ist und im Mittelalter als „Femengericht“ bekannt war. Geurteilt wurde bis Ende des 16. Jahrhunderts von einem Freigraf und mindestens acht Schöffen bei Mord, Raub, Brandstiftung oder Meineid. Manche benutzten die Bezeichnung „Ravenseiche“, was darauf hindeutet, dass der Baum schon zur Zeit der Germanen existierte und dem höchsten germanischen Gott Wotan (Odin) geweiht war.

„Ich habe bei meinem Besuch in Erle erfahren, dass es Ableger dieser über 1000 Jahre alten Eiche zum Beispiel auch in Japan und anderen weit entfernten Ländern gibt. Nun wächst auch ein Exemplar im Mettmanner Stadtwald“, freut sich Oliver Neumann.

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