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Anne-Frank-Schule (ehemalige)
Was aus der ehemaligen Anne-Frank-Hauptschule wird, wenn die Gesamtschule, die dort übergangsweise untergebracht ist, auszieht, steht noch nicht fest. (Archivfoto: Kreisstadt Mettmann)

Ratsmehrheit spricht sich für Gesamtschule aus

Pressemeldung vom 18. November 2020
 

Mit großer Mehrheit hat sich der Rat am Dienstagabend für die Errichtung einer Gesamtschule zum Schuljahr 2021/2022 ausgesprochen. Die Verwaltung wurde beauftragt, jetzt das Verfahren zur Gründung einer Gesamtschule bei der Bezirksregierung zu beantragen. Die Gesamtschule wird zunächst in der ehemaligen Anne-Frank-Hauptschule am Borner Weg errichtet. Für den zukünftigen Standort  der Gesamtschule werden räumliche Erweiterungsmaßnahmen am Standort der Carl-Fuhlrott-Realschule notwendig. Die Gesamtkosten für die Gesamtschule belaufen sich nach aktuellen Kalkulationen auf rund 43,5 Millionen Euro.

„Heute haben wir die Gesamtschule eine Etappe weiter nach vorne gebracht“, zeigte sich Bürgermeisterin Sandra Pietschmann nach der vorangegangenen fast dreistündigen Diskussion mit dem Abstimmungsergebnis zufrieden. Im letzten Schulausschuss Ende Oktober und in der konstituierenden Sitzung des Rates am 3. November hatte die Politik den Beschluss zur Gründung der Gesamtschule vertagt, damit vertiefende Informationen bereitgestellt werden konnten.

In einem weiteren Beschluss – getrennt von dem eigentlichen Errichtungsbeschluss – wurde mehrheitlich festgelegt, dass die Verwaltung nach alternativen Standorten für eine Gesamtschule und nach alternativen, kosten- und zeitsparenden Baumethoden suchen soll. Außerdem sollten die Kosten für das Gesamtprojekts möglichst auf 39 Millionen Euro gesenkt werden.

Nach der positiven verbindlichen Elternbefragung zur Errichtung einer Gesamtschule wird das Gründungsverfahren jetzt unter dem Vorbehalt eingeleitet, dass im Februar des kommenden Jahres mindestens 100 Anmeldungen aus dem Stadtgebiet für die Gesamtschule erfolgen. Sollte diese Zahl nicht erreicht werden, wird es grundsätzlich keine Gesamtschule in Mettmann geben. Werden genügend Schüler für die Gesamtschule angemeldet, sind zum kommenden Schuljahr an der Carl-Fuhlrott-Realschule keine Anmeldungen mehr möglich. Die Schule würde dann voraussichtlich zum Ende des Schuljahres 2025/2026, wenn der letzte Jahrgang 10 die Schule verlassen hat, aufgelöst.

Da im aktuellen Schulentwicklungsplan aufgrund steigender Schülerzahlen in den nächsten Jahren der Bau einer sechszügigen Gesamtschule empfohlen wird, sprach sich die Mehrheit der Ratsfraktionen dafür aus, dass die Gesamtschule mindestens vierzügig wird, so dass pro Jahrgang mindestens vier Eingangsjahrklassen gebildet werden. Sollten schon im Gründungsjahr der Gesamtschule deutlich mehr als 100 Schüler angemeldet werden, könnte nach Auskunft von Schuldezernent Marko Sucic auch – vorbehaltlich der Schaffung der räumlichen und schulrechtlichen Rahmenbedingungen – eine fünfte Eingangsklasse gebildet werden. In einer Machbarkeitsstudie, die zeitnah in Auftrag gegeben werde, soll auch die potenzielle Sechszügigkeit berücksichtigt werden, erläuterte Sucic.

Die Gesamtschule, die zunächst den Namen „Städtische Gesamtschule Mettmann“ tragen soll, wird im gebundenen Ganztagsbetrieb errichtet und als Schule des gemeinsamen Lernens errichtet, in der auch Inklusionsschüler aufgenommen werden.