Die Cherubim bewachen den Lebensbaum
Durch mehrfachen Vandalismus wurden alle Plastiken irreparabel zerstört und sind daher leider nicht mehr zu sehen.
Ebenso wie die Plastik „Reflektion“ besteht diese Skulpturengruppe aus Ytongstein, mit einer Oberflächenbehandlung zur Witterungsunabhängigkeit. Bis vor kurzem befanden sich diese Skulpturen im Buisenesspark Niederrhein Duisburg.
Im biblischen Mythos hat Gott den Baum der Erkenntnis und den Baum des Lebens als gefährliche Versuchung in den Paradiesgarten gepflanzt. Es ist nun bekannt, dass der paradiesische Mensch vom Baum der Erkenntnis gegessen, und somit die Erkenntnis des Guten und Bösen erlangt hat. Eine Grundbedeutung der menschlichen Existenz wäre damit geklärt: seine Intelligenz.
Der Baum des Lebens hingegen birgt die zweite Herausforderung: Die Unsterblichkeit.
Im biblischen Mythos werden aus diesem Grund die beiden Urmenschen aus dem Paradies verbannt um ihnen den Zutritt zum Baum des Lebens zu verwehren.
Die Cherubim haben die immer schwerer werdende Aufgabe den Baum des Lebens vor den Bedrohungen der technisierten Industriegesellschaft zu schützen. Die Bestrebungen der modernen Medizin sind bisher nur Experimente auf dem Weg zur physischen Unsterblichkeit.
Die Ceruben mit dem blitzenden Flammenschwert stehen dafür, noch sind es nur einige, bald aber müssen es viele und viele mehr werden. Tabuwächter sollen sie sein Eingrenzer – Wertgaranten.
Standort: Wiese vom Bahnhof in den Stadtwald
Künstler: Gerd Buschheuer, Alpen
Gedicht „Die Cherubim“
Aber seit jene verbotene
Frucht der Erkenntnis gekostet wurde,
bewachen den Garten Eden
die Cherubim, damit die Menschen nicht auch
vom Baum des Lebens essen,
um ewig zu leben.
(Hanna Buschmann)
Neue Cherubim braucht die Erde!
Wehrhafte Engel,
gewappnet mit Sternenerz.
Mit unverwundbaren Leibern.
Aus ihren Augenfenstern
erspähen sie kommendes Verderben.
Ihre Waffen halten sie stets bereit:
der eine seinen Drachenvogelschnabel,
der nächste eine glutschwere Kugel,
ein felsgratiges Kinn ein anderer.
dessen Bruder öffnet seinen feurigen Fangschlund,
Klobenhände ballt sein Nachbar,
neben diesem reckt sich ein Schwellnacken.
Der mit dem Falmmenschwert
zündet den Blitz
In einer Reihe stehend
schützen sie
den Baum des Lebens –
unüberwindlich.
Denn nicht sterben darf
der im All verwurzelte Stamm.
