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Null Toleranz bei Gewalt!

Gewaltprävention

„Null Toleranz bei Gewalt“, sagen Personalratsvorsitzender Peter Nachtigall, Bürgermeister Thomas Dinkelmann, Rettungssanitäter Manuel Limberg, Feuerwehr-Abteilungsleiter Matthias Mausbach, Platzwartin Anja Müller-Daaboul und Schulhausmeister Juan Cuenca (v.l.)

Bürgermeister Thomas Dinkelmann und Personalratsvorsitzender Peter Nachtigall haben eine Grundsatzerklärung der Kreisstadt Mettmann gegen Gewalt am Arbeitsplatz unterzeichnet.

In vielen Berufen mit intensivem Kontakt zu Kunden, Patienten oder Klienten kennen Beschäftigte das Risiko von Beleidigungen, Beschimpfungen oder körperlichen Attacken.

Auch in der Mettmanner Stadtverwaltung sind in den vergangenen Jahren immer wieder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verbal und zum Teil auch körperlich attackiert worden. Im Sozial- und Jugendamt, aber auch auf dem Recyclinghof oder bei der Ordnungsbehörde haben es die Beschäftigten immer öfter mit aggressiven Personen zu tun. Ganz eklatant hat die Zahl von Beleidigungen, Belästigungen und Androhungen von Gewalt auf den städtischen Sportanlagen und bei Einsätzen der Feuerwehr zugenommen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden angepöbelt, angespuckt und angegriffen.

Rettungssanitäter gegen Kopf getreten

Notfallsanitäter Manuel Limberg von der Mettmanner Feuerwehr wurde während eines Einsatzes von einem Mann gegen den Kopf getreten. Er und ein Kollege waren in eine Gaststätte gerufen worden. Im Eingangsbereich der Kneipe lag eine bewusstlose Frau. Als sich Limberg zu ihr hinabbeugte, trat ihr angetrunkener Mann zu, weil er nicht wollte, dass sie von den Helfern versorgt wird. Limberg war nach der brutalen Attacke eine Woche dienstunfähig.

Dass die Helfer der Feuerwehr bei Einsätzen angegangen werden, passiert mittlerweile fast täglich. „Es werden Türen von Rettungswagen aufgerissen, in denen schwerverletzt Personen versorgt werden. Wutentbrannte Autofahrer fordern die Kollegen auf, den Rettungswagen fortzufahren und die Straße frei zu machen. Es werden Absperrgrenzen missachtet und es wird durch abgesperrte Einsatzstellen gefahren“, berichtet Matthias Mausbach, Abteilungsleiter Feuerschutz und Rettungswesen.

Helfer werden Opfer von körperlicher Gewalt

Dazu passt aktuell die Veröffentlichung einer Studie des Innenministeriums und des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW. Darin heißt es: „Rund 13 Prozent der Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdiensten in Nordrhein-Westfalen sind in den letzten zwölf Monaten Opfer von körperlicher Gewalt im Einsatz geworden. Noch häufiger kommt es offenbar zu verbaler Gewalt. Hier gaben 60 Prozent der Befragten an, entsprechende Erfahrungen gemacht zu haben.“

Respektlose Kinder, Jugendliche und Erwachsene

Ähnliche Erfahrungen machen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Schulen und städtischen Sportanlagen. Platzwartin Anja Müller-Daaboul und ihre Kollegen haben es immer öfter mit respektlosen Kindern, Jugendlichen und Erwachsen zu tun. Sie werden beleidigt und bedroht. Die Verrohung nehme immer weiter zu, so die Platzwartin. Ein Phänomen, das sich durch alle gesellschaftlichen Schichten ziehe.

Bürgermeister Thomas Dinkelmann und Personalratsvorsitzender Peter Nachtigall haben jetzt eine Grundsatzerklärung gegen jede Form von Gewalt am Arbeitsplatz unterzeichnet, in der sie die Stadtverwaltung zum gewaltfreien Ort erklären. In der Stadtverwaltung, sagen sie, gibt es „Null Toleranz bei Gewalt“.

Vereine sollen Erklärung auch unterzeichnen

Die Verwaltung wird alles unternehmen, um Gefährdungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Kunden und allen anderen Personen im Verwaltungsbereich zu vermeiden. „Dazu haben wir uns per Unterschrift verpflichtet“, sagen Bürgermeister Dinkelmann und Personalratsvorsitzender Nachtigall.

Die Verwaltung fordert nun auch die Vereine auf, sich gegen jede Form von Gewalt auszusprechen und dafür zu sorgen, dass in den städtischen Hallen und auf den Plätzen Gewalt verbannt und/oder geahndet wird. Wo dies nicht passiert, müsse mit Konsequenzen gerechnet werden.

 

 

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