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Evolutionspfad der Neanderthal-Stadt Mettmann

Logo Evolutionspfad Mettmann

Was ist der Evolutionspfad?

Der Evolutionspfad ist eine Nabelschnur zwischen dem Neanderthal-Museum und der Neanderthal-Stadt Mettmann.

Der Evolutionspfad Mettmann soll …

  • als kulturelle und touristische Besonderheit zum Besuch des Tals, des Museums und der Kreis. und Neanderthal-Stadt Mettmann einladen
  • er soll für die einheimischen Bürger ein „Identitätsanker“ sein und das Wir-Gefühl stärken
  • und er soll so zu einem attraktiven, unverwechselbaren Profil der Kreisstadt Mettmann als Neanderthal-Stadt Mettmann nach innen und außen beitragen.

Skulpturen und Kunstwerke auf dem Evolutionspfad

Übersichtsplan

Übersichtsplan Evolutionspfad Mettmann

Identifikation und Idee

Wie reagiert eine Kreisstadt mit etwa 40.000 Einwohnern auf wachsende Herausforderungen: Null-Image, Pendlerstadt und damit Identifikationsprobleme, Kaufkraftabfluss in Großstädte des Umfeldes? Man muss nicht erst die Konzeption des Stadt-Marketing bemühen, um auf Handlungsbedarf und Gestaltungsmöglichkeiten zu stoßen. Auch wird Stadt-Marketing zumeist sehr unterschiedlich interpretiert und gehandhabt. In vielen Fällen beginnt es mit Samstagsaktivitäten von Werbegemeinschaften, mit Stadtfesten und neuen Werbebroschüren. Und es endet in zumeist fruchtlosen oder ergebnisschwachen Leitbild- und Logo-Diskussionen. Beispiele gefällig? Sie finden sich in unser aller unmittelbarem Umfeld!

Stadt-Marketing, das an die Wurzel der Probleme geht, muss tiefer ansetzen. Es muss aus einer Besonderheit der Lokalität, einer historischen und aktuellen Stärke einen „Wettbewerbsvorteil“ ziehen, wie die Ökonomen es formulieren. Wettbewerbsvorteil bedeutet, dass eine Stadt etwas besitzen sollte, das sie in der Wahrnehmung der Bürger, der Besucher u.a. einzigartig, unverwechselbar und eben auch daher liebenswert, vorziehenswürdig macht. Interessant als Standort, als Wohnort, als Ort zum Aufsuchen und Verweilen und als Ort des individuellen und sozialen Engagements. Dazu benötigt eine Stadt (oder eine Region oder irgendeine Institution) Identifikationsanker, die ihr Selbstverständnis prägen und „Wettbewerbsvorteile“ stützen. Solche Identifikationsanker prägen Identität und Außenwirkung von Bade- und Weinorten, von Städten an Flüssen und am Fuße markanter Berge. Historische Ereignisse und Zusammenhänge können ebenso prägend sein wie berühmt gewordene Bauten, die Beispiele Venedig und Pisa, Brügge und Rothenburg, Wittenberg und Xanten belegen es. Aber identifikationsstiftender Kontext im Niederbergischen, in der Kalkabbauregion am Rande der Rheinebene, auf dem Boden der industriellen Frühgeschichte, an die das Rheinische Industriemuseum Haus Cromford in Ratingen in so außergewöhnlicher Weise erinnert?

Im Oktober 1996 wurde das Neanderthal Museum zur Entwicklungsgeschichte des Menschen eröffnet. Einen Steinwurf entfernt von der Fundstelle des Steinzeitmenschen wird in einer vielschichtig und multimedial inszenierten Ausstellung an die Entwicklung von der Ur- und Frühgeschichte bis zur Gegenwart erinnert. Unter dem Leitmotiv: Woher wir kommen – wer wir sind – wohin wir gehen. Die Ausstellung hat sich inzwischen als Publikumsmagnet erwiesen. Eine Besucheranalyse hat bereits 1997 gezeigt: weit über die Grenzen der engeren Region hinaus!

Die Kreisstadt Mettmann, auf deren Boden das Museum liegt, erhielt mit dem Neanderthal Museum eine kulturelle, touristische und architektonische Attraktion. Und sie erhielt eine außergewöhnliche Chance, einen Schatz zu heben: nämlich mit dem Neanderthaler und der im Museum lebendig werdenden Vergangenheit ein neues Stück Identität zu gewinnen. Dazu muss – so die Idee des Evolutionspfades – das Museum mit der 1100 Jahre alten Kreisstadt Mettmann und deren historischem Ortskern in einer Weise vernetzt werden, die den Grundgedanken des Museums aufnimmt und unterstützt.

Der „Evolutionspfad Mettmann“ bildet eine inszenierungsreiche, interessante Verbindung zwischen der Neanderthal-Stadt Mettmann und dem Neanderthal Museum. Er ist eine Art „Nabelschnur“ zwischen dem Museum und der Stadt. Der Evolutionspfad ist kein von einer öffentlichen Körperschaft initiierter und angelegtes Verschönerungsprogramm. Er wird konzipiert und realisiert in freiwilliger, privater Initiative im Arbeitskreis „Neanderthal-Stadt Mettmann“ mit Unterstützung der Stadt und des Museums. Er ist ein Musterbeispiel dafür, wie Ideen „von unten“ mit kulturhistorischen Bezügen in künstlerischer Gestaltung umgesetzt werden. Wobei auch die Finanzierung durch den Arbeitskreis gesucht wird – weitestgehend Sponsoren und Eigenleistungen – und bisher auch gefunden wurde.

Der Evolutionspfad will kein weiterer Lehrpfad sein. Er will an ausgewählten Themen auf eine künstlerisch gestaltete Weise zeigen, woher wir – in dieser Neanderthal-Region – kommen und wohin wir gehen. Er soll erfahrbar machen:

  • Mosaiksteine aus der Entwicklungsgeschichte des Menschen, soweit sie nicht im Museum selbst dargestellt werden
  • Mosaiksteine aus der Geschichte der Stadt Mettmann und der Region, z.B. aus der Industriegeschichte
  • Mosaiksteine aus der Entwicklungsgeschichte von Plätzen, Institutionen, Berufen, Betrieben etc. im Umfeld, im Alltag.

Vielmehr soll der Zugang zu Themen der Evolution erleichtert werden durch künstlerische Gestaltung und überraschende Inszenierungen. Ein durchgängiges Element auf dem Evolutionspfad ist der heimische Kalkstein als Begleiter der Geschichte des Menschen in der niederbergischen Region. Der Evolutionspfad besteht aus einer lockeren Folge von Landmarken – entlang der Landstraße von Erkrath nach Mettmann durch das Tal der Düssel und des Mettmanner Bachs – und aus einer an das Konzept „sprechende Stadt“ angelehnten Dokumentations- und Präsentationsprojekt in der Mettmanner Innenstadt.

Die Themen des Evolutionspfades repräsentieren aber nicht einfach Meilensteine einer chronologischen Entwicklung, sondern sorgfältig ausgewählte Einzelobjekte des kollektiven Gedächtnisses. Diese werden nicht einfach authentisch anhand von Original-Objekten oder Dokumenten „vorgeführt“.

Kontakt

Marketing-Arbeitskreis „Neanderthal-Stadt“
c/o Kreisstadt Mettmann
Neanderstr. 85, 40822 Mettmann

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