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Im Lager von Egeria
Serafettin Sahin, stellvertretender Geschäftsführer von Egeria, im Lager des Unternehmens. (Foto: Kreisstadt Mettmann)

Egeria – von Tübingen nach Mettmann

Pressemeldung vom 29. Juli 2021
 

Bestecke, Förderbänder, Werkzeugteile, technische Federn, Bauteile für die Automobilindustrie, Licht-Inszenierungen für TV-Shows – die Branchenvielfalt der Unternehmen, die ihren Sitz in Mettmann haben, ist groß und reicht vom klassischen Industrieunternehmen bis hin zum innovativen Dienst­­­leistungsbetrieb.

Viele Bürgerinnen und Bürger wissen oft gar nicht, welche Unternehmen und Firmen es in Mettmann gibt, was sie produzieren, herstellen, vertreiben oder mit welchen Waren sie handeln. Wir schauen in die Unternehmen hinein und stellen Produkte und Menschen, die dafür verantwortlich sind, vor.


Serie: Wirtschaftsstandort  Mettmann

„Mettmann war ein echter Zufall“, sagt Serafettin Sahin. Vor einem Jahr ist er mit dem schwäbischen Traditionsunternehmen Egeria, das Handtücher, Strand- und Saunatücher sowie Bademäntel aus Frottierstoff herstellt, von Tübingen an die Gold-Zack-Straße nach Mettmann gezogen. In Tübingen musste das Unternehmen seinen Stammsitz, an dem es vor mehr als 100 Jahren gegründet wurde, aufgeben.

„Um das Werk herum war im Laufe der Jahrzehnte immer mehr Wohnbebauung entstanden“, sagt Sahin, stellvertretender Geschäftsführer der Egeria GmbH in Mettmann. Durch den Lieferverkehr kam es immer öfter zu Interessenskonflikten mit den Nachbarn. Die Suche nach einem neuen Grundstück verlief ergebnislos. Sahin: „Die Stadt wollte uns in Tübingen halten, aber wir haben dort kein passendes Grundstück gefunden.“

Stellvertretender Geschäftsführer Serafettin Sahin mit einem echten Verkaufsschlager, dem Abi-Badehandtuch, das jedes Jahr mit der entsprechenden Jahreszahl angeboten wird. (Foto: Kreisstadt Mettmann)

Nachdem Egeria 2015 seinen Showroom von Tübingen nach Düsseldorf verlegt hatte, weil in NRW die wichtigsten Kunden des Unternehmens sitzen, beauftragte die Geschäftsführung einen Makler mit der Suche nach einem neuen Standort zwischen Rhein und Ruhr. Es wurde Mettmann. An der Gold-Zack-Straße hat Egeria im vergangenen Jahr eine freistehende Immobilie gekauft. „In Tübingen hatten wir 8000 Quadratmeter, hier sind es 2500 Quadratmeter“, sagt Sahin. Das Unternehmen plant bereits für einen Anbau.

Für Mettmann musste Sahin eine neue Mannschaft zusammenstellen. „Im Juli 2020 habe ich die ersten Mitarbeiter eingestellt, die größtenteils gar nicht aus der Branche kamen. Wir haben sie in Tübingen eingearbeitet. Inzwischen läuft alles sehr gut. Ich bin stolz auf die Leute“, sagt der stellvertretende Geschäftsführer.

Bis 2000 produzierte Egeria in Deutschland und hatte 1500 Beschäftigte, dann wurde die Produktion aus wirtschaftlichen Gründen ins Ausland verlagert. 2006 wurde das Unternehmen von Sanko Towel, einem türkischen Textilhersteller, der zur Sanko Holding gehört, aufgekauft.

Der klassische Kunde für die Handtücher, Bademäntel und Strandtücher ist nach wie vor der Facheinzelhandel. Darüber hinaus ist Egeria aber auch in Konzernen, im Versandhandel, in Möbelhäusern, im Hotelgewerbe sowie im Objektbereich (Saunen und Thermen) vertreten. Vertrieben werden die Produkte der Marke Egeria laut Sahin in ganz Europa. 80 Prozent des Umsatzes erzielt das Unternehmen aber auf dem deutschen Markt.

Egeria gilt in der Textilwirtschaft als „Erfinder der Frottiermode“. Nach wie vor wirbt das Unternehmen mit dem Slogan „Egeria. Auf der Haut zu Hause“. Zu Hause ist das Unternehmen jetzt in Mettmann. „Wir haben uns inzwischen gut eingelebt und fühlen uns hier wohl. Dabei hat uns die Stadtverwaltung sehr geholfen“, sagt Sahin.

 

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