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Künstler Gunter Demnig
Im Januar des vergangenen Jahres hatte der Künstler Gunter Demnig vier Stolpersteine vor dem Haus Oberstraße 14 verlegt. (Archivfoto: Kreisstadt Mettmann)

Geführter Rundgang zu den Mettmanner Stolpersteinen

Pressemeldung vom 4. Mai 2022
 

Zu einem geführten Spaziergang entlang der Mettmanner Stolpersteine, den Gedenksteinen für die Opfer des Nationalsozialismus, lädt die Kampagne „vielfalt. viel wert.“ im Fachdienst für Integration und Migration des Caritasverbands für den Kreis Mettmann ein. Treffpunkt ist am Montag, 16. Mai, um 18 Uhr vor dem Gebäude Johannes-Flintrop-Straße 19. Der Rundgang endet gegen 20 Uhr. Die Teilnahme ist kostenfrei.

In Mettmann wurden 22 Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig verlegt. Sie liegen an den Orten, wo Menschen lebten, die als Juden, als politische Gegner, offen kritische Geister oder aus Glaubensgründen von den Nationalsozialisten verfolgt, in Gefängnisse und Konzentrationslager verschleppt und zumeist getötet wurden. Nur wenige dieser Menschen überlebten.

Die Stolpersteine mit ihren knappen Daten zu Geburt, Verschleppung und Todestag der jeweiligen Person lassen Fragen nach deren Leben offen: Wer waren die Menschen, an deren Schicksale die goldglänzenden Steine erinnern? Mettmanns Stadtarchivarin und Historikerin Marie-Luise Carl erläutert während des Rundgangs die Lebens- und Leidensgeschichten dieser Menschen.

Initiiert und recherchiert wurden die hiesigen Stolpersteine vom Mettmanner Bündnis für Toleranz und Zivilcourage in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv. Die Caritas ist Mitglied des Bündnisses.

Bei den „Stolpersteinen“ handelt es sich um ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig, das im Jahr 1992 begonnen hat. Mit im Boden verlegten kleinen Gedenktafeln soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Stolpersteine gibt es nicht nur in Deutschland, sondern in 26 europäischen Ländern. Sie gelten als das größte dezentrale Mahnmal der Welt. In Mettmann hat Demnig zuletzt am 25. Februar vier Stolpersteine vor dem Haus Oberstraße 14 verlegt.