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Kornelia Smailes (l.) und Anke Kaufmann ( Kinder- und Jugend-Hospiz-Dienst)
Kornelia Smailes (l.) und Anke Kaufmann arbeiten in der Mettmanner Zentrale des Kinder- und Jugend-Hospiz-Dienstes in der Mühlenstraße. (Foto: Kreisstadt Mettmann)

Hilfen für Familien mit schwerkranken Kindern

Pressemeldung vom 7. Oktober 2022
 

Ohne ehrenamtliche Unterstützung wäre die Arbeit des ambulanten Kinder- und Jugend-Hospiz-Dienstes gar nicht leistbar. Deshalb ist die Einrichtung des Hochdahler Franziskus Hospiz, die seit Januar des vergangenen Jahres in den ehemaligen Geschäftsräumen einer Wochenzeitung in der Mühlenstraße eingezogen ist, auch permanent auf der Suche nach neuen Ehrenamtlern, die schwerkranke Kinder und Jugendliche begleiten. Sicherlich keine leichte Aufgabe, aber in einem Befähigungskurs werden alle Helfer geschult und auf ihre Aufgabe intensiv vorbereitet.

„Derzeit haben wir 25 ehrenamtlich Tätige als Familienbegleiter. Viele Frauen und wenige Männer“, sagt Kornelia Smailes, Koordinatorin und Ansprechpartnerin des Kinder- und Jugend-Hospiz-Dienstes. Seit kurzem wird sie in der Mettmanner Zentrale von Anke Kaufmann als zusätzliche Koordinatorin unterstützt.

„Viele Menschen glauben, dass sie bei uns todkranke Kinder und Jugendliche betreuen müssen“, sagt Kornelia Smailes. Doch in den meisten Fällen leben die Kinder und Jugendlichen in ihren Familien und seien schwer oder sogar mehrfach schwersterkrankt, aber nicht todkrank, stellt sie klar.

Die Ehrenamtlichen gehen in der Regel einmal in der Woche für mehrere Stunden in die Familie. Kornelia Smailes: „Die Familienbegleiter sorgen für Abwechslung und kleine Freunden. Und Sie entlasten die Familie für ein paar Stunden.“ Das sei ganz wichtig. Familien mit einem schwerkranken Kind seien oft in ihrem System regelrecht gefangen. Alles dreht sich nur noch um das Kind und nach und nach zieht sich das soziale Umfeld völlig zurück. Smailes: „Der Familienbegleiter ist deshalb nicht selten für sie die Tür zurück ins öffentliche Leben. Sie können für ein paar Stunden einen Hauch von Normalität genießen.“

Neben der Betreuung in der Familie bietet der ambulante Kinder- und Jugend-Hospiz-Dienst auch regelmäßige Treffen für Jugendliche in den Räumen in der Mühlenstraße an. „Sie haben schließlich kaum Möglichkeiten, mit Gleichaltrigen etwas zu unternehmen. Und sie wollen nicht mit Mutti oder Oma losziehen“, weiß Kornelia Smailes. „Deshalb wäre es gut“, sagt Anke Kaufmann, „wenn wir junge Ehrenamtler hätten, die so eine Jugendgruppe mit betreuen könnten.“ 

Die Angebote des Hospizdienstes sind für die Eltern kostenfrei. Doch die Zahl neuer Familien mit einem schwerkranken Kind, die sich in Mettmann melden, sei sehr gering. Kornelia Smailes und Anke Kaufmann gehen davon aus, dass der Bedarf viel größer ist, als es die aktuelle Zahl widerspiegelt. Derzeit werden von den Familienbegleitern 21 Kinder und Jugendliche betreut. Der ambulante Kinder- und Jugend-Hospiz-Dienst ist für den gesamten Kreis Mettmann zuständig.

„Auf uns kommen sehr, sehr selten Eltern zu, weil sie ab der Diagnosestellung in einem Funktionsmodus mit vielen neuen Aufgaben, Herausforderungen und riesigen Hürden und Hemmschwellen konfrontiert werden. Meistens fehlt auch das Wissen, was der ambulante Kinder- und Jugend-Hospiz-Dienst tatsächlich bedeutet“, so Kornelia Smailes.  Damit Eltern von diesem Hilfsangebot erfahren, wird Kornelia Smailes nicht müde, in den Kinderarztpraxen ihren Dienst vorzustellen, auch wenn „Kinderärzte ganz weit weg vom Tod sind“, hat sie immer wieder in Gesprächen mit Ärztinnen und Ärzten festgestellt. „Mund-zu-Mundpropaganda funktioniert am besten“, sagt sie.

Mit Anke Kaufmann an ihrer Seite möchte Kornelia Smailes deshalb versuchen, den ambulanten Kinder- und Jugend-Hospiz-Dienst und seine Arbeit bekannter zu machen. Um neue Hospizbegleiter zu finden, aber vor allem auch, um Familien, die mit ihrem schwerkranken Kind noch auf sich allein gestellt sind zu helfen, zu unterstützen und zu entlasten.

 
Der Ambulante Kinder- und Jugend-Hospiz-Dienst, der zum Franziskus-Hospiz Hochdahl gehört, ist in der Mühlenstraße 17 in Mettmann untergebracht. Zu erreichen ist die Einrichtung unter der Telefonnummer 02104 / 9372-57/58, Telefax 02104 / 9372-59, E-Mail kornelia.smailes@marienhaus.de. Weitere Information gibt es online unter www.franziskus-hospiz-hochdahl.de