Bei Beprobungen des Trinkwassers, die regelmäßig in den städtischen Kitas durchgeführt werden, ist im Frühjahr ein erhöhter Legionellenwert in der Kita Rheinstraße festgestellt worden. Die Stadt hatte daraufhin sofort das Kreisgesundheitsamt informiert und Filter auf die Wasserhähne setzen lassen. Für die Einschätzung der Gefährdung gibt es genaue gesetzliche Vorgaben. Diese hatte die Stadt durch die Filter mehr als erfüllt. Dies wurde vom Kreisgesundheitsamt überwacht und bestätigt. Dass diese Informationen nicht sofort an die Eltern weitergeleitet wurden, bedauert die Stadt und hatte sich dafür bei den Eltern in einem Schreiben entschuldigt.
In den Sommerferien wurde eine neue Warmwasseraufbereitung in der Kita installiert, die den neuesten Richtlinien entspricht. Gleichzeitig wurden alle Leitungen mit einem speziellen Gerät durchgespült und desinfiziert sowie alle vom Wasser berührten Teile in den Armaturen ausgetauscht. Danach wurden bei einer erneuten Beprobung des Trinkwassers an zwei Entnahmestellen Legionellen nachgewiesen.
Was ist dann passiert?
Bei der letzten Legionellenprüfung am 8. August wurde an zwei Entnahmestellen für Kaltwasser ein erhöhter Messwert für Legionellen im Trinkwasser von 300 bzw. 400 KBE/100 ml (KBE = Koloniebildende Einheiten) festgestellt. Der Messbericht liegt seit dem Nachmittag des 24. August beim zuständigen Mitarbeiter des Gebäudemanagements vor.
Wie ist der Messwert einzuordnen?
Bei den Messwerten von 300 bzw. 400 KBE / 100 ml handelt es sich laut DVGW-Arbeitsplatt um eine mittlere Belastung. Es besteht keine Gesundheitsgefahr, da es sich nicht um sogenannte „aerosolbildende Entnahmestellen“ handelt. Das Wasser wird an diesen Entnahmestellen nicht vernebelt. Es sind keine Maßnahmen der sofortigen Gefahrenabwehr erforderlich. Eine Gefahr für die Gesundheit besteht erst bei Belastungen oberhalb von 10.000 KBE / 100 ml.
Was wurde bereits getan?
Die Stadt hat die Kita-Leitung umgehend informiert. Eine kurzzeitige Sperrung konnte durch einen Sachverständigen wieder aufgehoben werden. Die Entnahmestellen werden regelmäßig gespült, um die Vermehrung von Legionellen an diesen Stellen zu vermeiden. Durch ein Missverständnis zwischen dem Gebäudemanagement und der Kita-Leitung war das Messprotokoll nicht in der Einrichtung ausgehängt worden.
Was wird als Nächstes getan?
Der Sachverständige für Trinkwasserhygiene wird gemeinsam mit einem Sanitär-Fachbetrieb und dem Gebäudemanagement die gesamte Trinkwasserinstallation begutachten. Der Sachverständige wird kurzfristig eine Aktualisierung der Risikoabschätzung (früher: Gefährdungsanalyse) erarbeiten, um ggf. Maßnahmen durchzuführen. Diese Maßnahmen sollen das Ziel der Sanierung (Legionellenwert unter 100 KBE) sicherstellen und werden von einem Fachbetrieb umgehend ausgeführt.
Wann gibt es die nächsten Informationen?
Die Stadt wird gemeinsam mit dem Kreisgesundheitsamt eine Infoveranstaltung in der Kita anbieten, bei der über Legionellen im Allgemeinen und die aktuelle Situation sowie die nächsten Schritte in der Kita berichtet wird. Nach der Begehung durch den Sachverständigen werden schnellstmöglich alle Informationen in Form einer weiteren Eltern-Info zusammengefasst und ausgehängt. Sobald die Gefährdungsanalyse vorliegt, wird diese ebenfalls in der Kita ausgelegt.
In Zukunft werden gesundheitsrelevante Messprotokolle und Gefährdungsanalysen grundsätzlich in der Kita ausgehängt. Bei Bedarf wird das Messprotokoll um zusätzliche Informationen ergänzt.