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Die Besucherinnen und Besucher hören den Ausführungen von Dr. Harald Brauer zu, Arzt für Neurologie und Psychiatrie in Mettmann. (Foto: Kreisstadt Mettmann)

„Wir brauchen keine Roboter, wir brauchen Menschen“

Pressemeldung vom 17. April 2024
 

Mehr als 50 Gäste waren gespannt auf das, was die zwei Vortragenden, die auf Einladung des „Bündnisses gegen Einsamkeit!“ des Runden Tisches für Seniorenfragen (RTfS) in die Evangelische Kirche Freiheitstraße gekommen waren, zu erzählen hatten. Unter dem Titel „Einsamkeit geht uns alle an!“ berichtete Cornelia Schwarz, wie vielfältig Einsamkeit sein oder empfunden werden kann und wie man ihr begegnen kann. Ihre Erfahrungen beruhen unter anderem auf vielen Gesprächen, die sie als psychologische Beraterin und in der Telefon-Seelsorge geführt hat.

Dr. Harald Brauer, Arzt für Neurologie und Psychiatrie, zitierte aus wissenschaftlicher Quelle, dass es in aller Regel die sozialen Kontakte sind, die darüber entscheiden, ob man sich einsam fühlt. Dies führt dann meist noch dazu, dass man kaum noch das Haus verlässt, medizinische Vorsorge und Ernährung schludert. Auch gesundheitliche Einschränkungen führen oftmals zum Rückzug aus der Gesellschaft – ob aufgrund körperlicher Einschränkungen oder aus Scham. Vieles bedingt sich gegenseitig negativ und führt bildhaft gesprochen in einer Spirale zu einem Zustand der Vereinsamung. Dr. Brauer warnte davor, dort Roboter einzusetzen, wo eigentlich Menschen gebraucht werden, mit denen man ein reales Gespräch führen kann und deren Mimik echt ist.

Angeregt tauschten die Gäste eigene Erfahrungen und Gedanken aus und hatten gute Hinweise für Menschen, die von Einsamkeit betroffen sind. Es ging um Empathie in den Arztpraxen, die Arbeit der Begegnungsstätten oder ganz konkret um den Bürgerbus, der während einer Tour durch Mettmann durchaus ein Ort der Kommunikation sein kann und das Miteinander fördert. Klar wurde: Man muss selbst aktiv werden, um Einsamkeit vorzubeugen, bestenfalls schon vor Eintritt ins Rentenalter.

Der Gastgeber, der Runde Tisch für Seniorenfragen (RTfS), warb für sein Programm „Offen für Begegnung“, das auflistet, wo etwas los ist und wo man andere Menschen treffen kann – ganz unverbindlich.

Das Programm „Offen für Begegnung“ kann unter der Tel.-Nr. 02104/ 980-466 oder per E-Mail rtfs@mettmann.de angefordert werden. Das Programm steht auch auf der städtischen Homepage.

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