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Feier 75 Jahre Grundgesetz
Von links: Gleichstellungsbeauftragte Karen Brinker, stellvertretende Bürgermeisterin Ute Stöcker, Autorin Stefanie Voss, Anita Schäfer, Anna Wager (Kulturbüro der Stadt), Prof. Dr. Astrid Szebet-Habig (Tochter von Ingrid Siebeke), Stadtarchivar Marinko Betker, Dr. Simone Siebeke und Bürgermeisterin Sandra Pietschmann. (Foto: Kreisstadt Mettmann)

Ein Abend für Demokratie und Wagemut

Pressemeldung vom 3. Mai 2024
 

Zu einer kleinen Feierstunde hat Bürgermeisterin Sandra Pietschmann am 2. Mai anlässlich des 75. Geburtstags des Grundgesetzes ins Rathaus eingeladen. „In Berlin wird es dazu ein großes Fest der Demokratie geben, auch wir wollen diesem besonderen Geburtstag Raum und Aufmerksamkeit geben. Denn wann, wenn nicht jetzt, ist es wichtiger auf unsere Demokratie zu schauen“, so die Bürgermeisterin.

Dabei erinnerte sie an die vier Frauen, die am Grundgesetz mitgearbeitet und sich besonders für die Gleichstellung von Mann und Frau eingesetzt hatten: Friederike Nadig, Elisabeth Selbert, Helene Wessel und Helene Weber. Dazu hatte Karen Brinker, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, eine Ausstellung im Foyer des Ratssaals aufgebaut, die von Stadtarchivar Marinko Betker mit wichtigen historischen Dokumenten aus dem parlamentarischen Leben Mettmanns ergänzt wurde.

„Das Thema Wagemut als „Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen, alte Rollenbilder und Erlebtes über Bord zu werfen, Neuland zu betreten“, das begleitet uns heute durch den Abend“, erklärte Bürgermeisterin Pietschmann, „an erster Stelle steht natürlich das Grundgesetz von einer Diktatur und Schreckensherrschaft zur Demokratie.“ Aber auch die „Mütter des Grundgesetzes“ hätten ebenso Neuland betreten, wie auch Ingrid Siebeke als erste Bürgermeisterin Mettmanns, die am 4. Mai 100 Jahre alt geworden wäre. An sie erinnerte die stellvertretende Bürgermeisterin Ute Stöcker.

Was es braucht, um Altes über Bord zu werfen und Neuland zu betreten, erzählte die Autorin Stefanie Voss, die Passagen aus ihrem Buch „Die Piratenstrategie – Leben ohne Wenn und Aber“ vorlas. Selbst einst auf allen Weltmeeren unterwegs verdeutlichte sie, was wir von Piraten lernen können. Ihr Motto: „Pirate up your life“. Wagemutig und stets offen sein für Neues.

Vielleicht mehr als in den vergangenen 75 Jahren sei es wichtig, für die verfassungsrechtliche Grundlage unseres Zusammenlebens einzutreten, Tag für Tag aus Neue, forderte Bürgermeisterin Pietschmann. Dies vor dem Hintergrund, dass NRW-Innenminister Herbert Reul erst vor wenigen Tagen erklärt hatte, dass die Bedrohungslage für die Demokratie noch nie so hoch gewesen sei wie gegenwärtig.

Hass und Hetze in sozialen Netzwerken, Antisemitismus und Islamismus, Extremismus und Demokratiefeindlichkeit breiteten sich aus. Populisten und Extremisten versuchten, den Rechtsstaat zu unterminieren. „Dies alles spüren wir in Mettmann“, so Bürgermeisterin Pietschmann. Deshalb sei es wichtig, dass Bürgerinnen und Bürger ihre Stimme erheben für Freiheit, Rechtstaat und Demokratie, zitierte sie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. 

„Mit Weitblick und der Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen und voranzugehen, das ist unsere Aufgabe hier in Mettmann – und dies auf der Basis unseres Grundgesetzes. Unsere Verfassung wird 75 Jahre alt. Wenn das kein Grund zum Feiern ist, Happy Birthday Grundgesetz“, so Bürgermeisterin Pietschmann.

Neben Ingrid Siebekes Töchtern Dr. Simone Siebeke und Prof. Dr. Astrid Szebet-Habig sowie Altbürgermeister Ottokar Iven hörte auch Anita Schäfer aufmerksam den Ausführungen von Ute Stöcker zu. Anita Schäfer war 14 Jahre lang die rechte Hand Ingrid Siebekes.

Die Ehrenbürgermeisterin beschrieb Ute Stöcker als eine starke Persönlichkeit, die sich in einer damals noch von Männern dominierten Politik durchsetzen musste und konnte. Als Bürgermeisterin habe sie sich stets für die Gleichberechtigung von Frau und Mann, aber auch für den Schutz der Familie eingesetzt. Neben ihrem großen Engagement für die Stadt habe sie nebenbei auch noch sechs Kinder großgezogen. Sie war eine Powerfrau, steht für Bürgermeisterin Pietschmann fest.

Zum Abschluss der Feierstunde spiele ein Querflöten-Trio der Musikschule auf, bevor Stadtarchivar Marinko Betker einige Gäste noch durch die Ausstellung „Mütter des Grundgesetzes“ führte.

Eine rundum gelungene Veranstaltung, dankten die Besucherinnen und Besucher, die ernste Momente erlebten, aber auch schmunzeln konnten, wenn Piratin Stefanie Voss erklärte wie man seinem Leben mehr Gänsehaut-Momente bescheren kann. In ihren Wahlspruch stimmte Bürgermeisterin Pietschmann mit ein: „Wagemutig handeln statt abwarten, Herausforderungen anpacken statt in Routinen gefangen bleiben. Seien wir wagemutig.“