Die Zahl der ehrenamtlichen Feuerwehrleute, die tagsüber für Einsätze zur Verfügung stehen, wird immer geringer. Das stellt für die Feuerwehr eine zunehmende Herausforderung dar. Viele Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr arbeiten nicht mehr in ihrem Wohnort, weshalb sie tagsüber nicht zur Verfügung stehen. Zudem erschweren berufliche und familiäre Verpflichtungen die Vereinbarkeit mit diesem wichtigen Ehrenamt.
Um diesem Problem entgegenzuwirken, sieht der Brandschutzbedarfsplan die Einrichtung sogenannter Tagesalarmstandorte vor. Diese werden dort gebildet, wo viele ehrenamtliche Feuerwehrkräfte beschäftigt sind, die von ihrem Arbeitgeber im Alarmfall freigestellt werden.
Eine Besonderheit kann dabei hilfreich sein: Das Gesetz über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz in NRW lässt auch Doppelmitgliedschaften über kommunale Grenzen hinaus zu. So ist es möglich, dass qualifizierte Feuerwehrleute aus anderen Städten und Nachbarfeuerwehren, die tagsüber in Mettmann beruflich beschäftigt sind, mit in den Einsatzdienst der Mettmanner Wehr eingebunden werden.
Im Gefahrenabwehrzentrum des Kreises Mettmann an der Willettstraße sind viele Bedienstete aus anderen Städten beschäftigt, die eine umfangreiche Feuerwehrausbildung haben. Sie arbeiten in direkter Nachbarschaft zum künftigen Interims-Feuerwehrstandort im ehemaligen Mercedes-Autohaus und stehen zusammen mit den Polizisten der Kreispolizeibehörde, die ebenfalls Mitglieder in einer Freiwilligen Feuerwehr sind, tagsüber als ehrenamtliche Feuerwehrkräfte zur Verfügung.
Bis jetzt konnten schon acht zusätzliche Einsatzkräfte aus der Kreisverwaltung gewonnen werden. Sie haben bereits ihre persönliche Schutzkleidung erhalten, werden nun noch in die Fahrzeug- und Atemschutztechnik der Mettmanner Wehr eingewiesen und können dann in das Einsatzgeschehen eingebunden werden.
Wenn der Interims-Feuerwehrstandort fertig ist, wird dort ein Löschgruppenfahrzeug für diese neue Einheit bereitgestellt. Bis es soweit ist, steht den Feuerwehrleuten jetzt ein Mannschaftstransporter an der Willettstraße zur Verfügung, mit dem sie bei einer Alarmierung zur Wache Laubacher Straße fahren können. Dort besetzen sie mit weiteren Feuerwehrleuten die Einsatzfahrzeuge und rücken aus.