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Koburg-Mahnmal am Lavalplatz

Koburg-Mahnmal

Das Koburg-Mahnmal erinnert an die Opfer des Nationalsozialismus. (Archivfoto: Kreisstadt Mettmann)

Nachdem der Planungsausschuss den Lavalplatz als Standort für das Koburg-Mahnmal festgelegt hatte, wurden im März 1999 interessierte Künstler gebeten, entsprechende Entwürfe oder Modelle bei der Stadtverwaltung einzureichen. Es war der einhellige Wunsch der Ratsfraktion, dass die Gestaltung durch eine(n) Mettmanner Künstlerin/ Künstler erfolgen soll.

Vier Entwürfe Mettmanner Künstler standen im August 1999 dem Rat zur Auswahl. Bevorzugt wurde einhellig der Entwurf von Don O`Neill, der im Wesentlichen den Vorgaben entsprach: „Eine Präsenz zu haben, die es nicht erlaubt, die Geschichte der Jahre 1933 – 1945 zu vergessen und die Botschaft der vorgegebenen Inschrift auszudrücken“.

Mettmann Koburg-Mahnmal LavalplatzDas Mahnmal besteht aus schwarz gestrichenen 33 Millimeter Stahlrohren, die zusammengeschweißt drei überdimensionale Gefängnistore darstellen, an denen die Gedenktafeln angebracht sind.

Auf den Gedenktafeln steht folgender Text:

Zum Gedenken an die Opfer der nationalsozialistischen Diktatur (1933 – 1945).

Den in der Koburg (Neandertal) und dem Braunen Haus (Bismarckstraße) mißhandelten und getöteten Gefangenen. Den wegen ihrer politischen und religiösen Weltanschauung Verfolgten aus Mettmann.

Die Übergabe des Mahnmals an die Öffentlichkeit erfolgte am 13. April 2000.

 

162 Namen von Naziopfern in Mettmann

Auf Antrag des Bündnisses für Toleranz und Zivilcourage wurden im Jahr 2018 drei weitere Tafel am Mahnmal angebracht, auf denen 162 Namen von Frauen und Männern, die Opfer der Nazidiktatur wurden, stehen.

Folgender Begleittext steht über den Namen:

Die Opfer der Nazidiktatur von 1933-1945 in Mettmann: Sie wurden verraten, verhört, verfolgt, gedemütigt, geächtet, geschlagen, gefoltert und auch getötet.

Verhöre, Untersuchungs- und sogenannte „Schutzhaft“ erleiden mussten:

Robert Battenstein, Hubertine Baumeister, Jakob Beck, Erich Birkenkamp, Johannes Blättler, Eugen Bonaventura, Ferdinand Boniver, Frau Boniver, Gustav Bovensiepen, Emil Ten Brinke, Gustav Bröcker, Pater Heinrich Claszes, Robert Danscheidt, Maria Deck, Wilhelm Dehner, Therese Dowida, Friedrich Fischer, Karl Fischer, Wilhelm Gardlowski, Max Greine, Gustav Grützmacher, Pastor Hamer, Heinrich Harre, Peter Hein, Max Herbrig, Elisabeth Holzschneider, Wilhelm Imkamp, Dechant Jörissen, Pastor Kalinna, Kaplan Kespe, Maria Kliss, Theodor Knop, Werner Koch, Wilhelm Koch, Wilhelm Kreutzberg, August Kronenberg, Pastor Locher, Emil Löckenhoff, Pastor Lührmann, Willy Manderscheid, Anna Meyer, Josef Müsch, Martin Müschenich, Wilhelm Neffendorf, Matthias Nilges, Margarethe Pflanzagl, Bernhard Quandt, August Rittenbruch, Aegidius Rzadtki, Johann Salzmann, Otto Scheller, Josef Schellscheidt, Maria Schlieper, Heinz Schmuth, Heinrich Scholz, Hildegard Seger, August Seringhaus, Josef Steiner, Friedrich Strassen, Paul Tappert, Grete Thelen, Gerhard Thilen, Luise Vögtel, Frau Vogt, Gustav Vogtländer, Erich Vollbach, Walter Weber, Frieda Winterfeld, Anna Wolf, Herrmann Wolferts, Ferdinand Wollner.

Zu Gefängnis und Zuchthaustrafen aus politischen Gründen wurden verurteilt:

Otto Grigoleit, Derk Groenefeld, Käthe Heumann, Albert Jansen, Kurt Kremer, Albert Preuß, Angelika Rehkämper, Agnes Reifenscheid, Anton Rihanek, Elisabeth Scheide, Wilhelm Schwab, Walter Simon, Walter Spiecker

KZ-Haft mussten verbüßen:

Karl Engelmann, Heinrich Gesink, Klara Jancu, Hennes Ludwig, Josef Pautz, Josefine Pautz, Karoline Schmidt, Wilhelm Schmidt, Franz Selikat, Karl Vögtel, Karl Wagner.

Ermodert / hingerichtet wurden:

Erhard Clausnitzer, Friedel Diederichs, Mathilde Hengeveld, Wilhelm Hengeveld, Andreas Milfried, Wilhelm Schmitt.

Im KZ oder Ghetto zu Tode:

Karl-Heinz Bach, Lore Bach, Max Bach, Rachel Bach, Selma Bach, Kaplan Johannes Flintrop, Johanne Gesink, Moritz Hagemeister, Georg Huth, Isaak Katz, Jakob Kuhn, Hinda Kowalski, Isidor Kowalski, Werner Kowalski, Hildegard Wolff, Fanny Simson, Gustav Simson, Wilhelm Simsom, Herbert Sorgo

In Mettmann verstarben 42 Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen (auch Kleinkinder) an den Haft- und Arbeitsbedingungen sowie durch Kriegseinwirkung:

Alexander Basowa, Annemarie Jerissow, Anatoli Sorban, Klara Tscharnaust, Olga Turok, Anna Wlasenko, Drosja Blanura, Lidia Busjuk, Serunowa Duschew, Luba Ehudit, Lydia Fedorowa, Anna Fuskowa, Hawrana Masur, Nadja Prochonowa, Anastasia Rendelos, Marta Burolyka, Pietro Casteguati, Julien Gesnot, Dunja Humenko, Iwan Jakunenko, Michail Jestratow, Iwan Jugin, Petr Kjonkow, Nikolai Kamorow, Therese Koci, Raissa Marosowa, Marcin Michalski, Stefan Owczarek. Orgen Pelatschka, Vera Popowa, Gabriel Roelants, Aphon  Rusin, Dusja Sumilna, Fjodor Tjorikow, Camilio Bolfe, Angelo Brambilla, Guiseppe Finazzi, Angelo Gabiardi, Antonio Galetto, Emilio Pergolini, Francesco Rosmini, Duiodo Zambon

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