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Alte Bürgermeisterei – Geschichtlicher Überblick

1584 erstmals urkundlich erwähnt, diente das Haus in seiner mehr als 400-jährigen Geschichte verschiedenen Zwecken.

1626 war es Wohnsitz des Diakon Heinrich Haugh.

1628 war es Bürgermeister Wohnsitz und somit Bürgermeisterhaus.

1760 wurde es zum Schöffenhaus von Johann Wilhem Haugh.

1763 – 1801 wurde es vom Schöffen Joh: Peter Haugh und seiner Frau Maria Christina Weinhauß bewohnt, die neben der Landwirtschaft auch ein Brauhaus und eine Schankwirtschaft betrieben. Nach dem Tode des Schöffen Peter Haugh im Jahre 1801, führt seine Witwe den Betrieb „Ökonomie und Gastwirtschaft“ weiter.

1811 wurde auf Anweisung Napoleons das Haus zur Mairie (Rathaus), was auch das Standesamt beinhaltete. Der Sohn des Schöffen Haugh, Johann Wilhelm Haug wird im Jahre 1811 “ Maire“ von Mettmann, er traute am 3.8.1811 seine Schwester Maria Franzika Haugh mit Carl Degreck von Ratingen. Im Jahre 1816 dankt er ab. Nun führt er mit Mutter und Geschwistern den Betrieb und einen schwunghaften Weinhandel, zahlreiche Rechnungen und Quittungen über den Gasthausbetrieb, Wein- und Bierkauf usw. im Altarchiv-Mettmann vorhanden. Er stirb am 31.8.1829 58 jährig.

1836 Nach dem Tode der Mutter im Jahr 1834 führen seine Geschwistern diesen Betrieb fort, und werden als „Schenk- u. Ackerwirthe“ geführt.

1861 nun führt die unverheiratete Schwester Agnes diesem Gaststättenbetrieb. und der neu gegründete Verein zur Förderung der innerstadttischen Geselligkeit „Gesellschaftsverein“ wählte als Versammlungsort das Metzmachershaus. Agnes Haugh blieb unverheiratet und starb im Jahre 1865, Johann Degreck erbt das Metzmachershaus in Mettmann von seiner Tante Agnes Haugh, und er führt nach einem Umbau des Hauses die Gastwirtschaft weiter. Er blieb unverheiratet und starb am 27.4.1889.

1919 erbt sein Neffe Carl Degreck im Jahr 1919 das Metzmachers Haus, er führt den Titel Gutsbesitzer und Rentmeister, er ist verh. mit Alice geb. Krämer und wohnt in Düsseldorf, gestorben ist er vor 1936, da seine Witwe 1936 der Stadt Mettmann das Haus Mittelstr. 10 zum Kauf anbietet, aber der Ankauf wird erst im Jahre 1938 durch den Stadtrat bewilligt. Alice Degreck geb. Krämer starb 1939 in Düsseldorf und wurde begraben im Familiengrab Haugh/Degreck, das Grab wurde bis 1971, aufgrund eines Vermächnisses, von der Lambertusgemeinde gepflegt.

Im Jahre 1938 erwarb die Stadt Mettmann das Gebäude, dort sollten ein Heimatmuseum und eine Webstube untergebracht werden.

1939 wurde es renoviert und umgebaut, fortan war es ein Wohnheim für Soldaten.

1943 bezog die Ortsgruppe der NSDAP das Haus.

1945, so sagt die Geschichte, wurde eine Hitlerbüste aus Gips aus dem Fenster geworfen und die Kinder zertraten voller Freude die Scherben. Ab da an wurde das Haus wieder zum Mietshaus umgebaut.

1968 erwägte man das Haus zum „Haus der Jugend“ zu machen. Pläne gab es viele, auch zum Schiedsmannbüro sollte es umgebaut werden, das Stadtarchiv sollte dort einziehen oder zur Gaststätte gemacht werden. Diese Pläne zerschlugen sich jedoch.

1975 zogen die Volkshochschule und das Stadtarchiv in die Mittelstraße ein.

Seit 1980 dient das Haus als „Gute Stube Mettmanns“. Hier gibt es Räumlichkeiten für Empfänge, Feiern, Ordensverleihungen, Ausstellungen und auch Eheschließungen. Weiterhin ist ein großer Teil der Räumlichkeiten in ein Stadtgeschichtshaus umgewandelt worden. Mit Hilfe der Heimatvereinigung „Aule Mettmanner“ wurden in dem Haus verschiedene stadthistorische Räume eingerichtet. So gibt es eine Schulklasse, ein Schlafzimmer, eine Wohnstube, eine Küche und vieles mehr.

Aber auch als Ort für außergewöhnliche Eheschließungen dient die „Gute Stube Mettmanns“.

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