Die digitale Auftaktveranstaltung zu den von der Stadt organisierten Online-Workshops für das Mettmanner Radverkehrskonzept war ein voller Erfolg. Engagiert und konstruktiv wurde Mittwochabend zweieinhalb Stunden lang das vorhandene Radwegenetz von Vereinen, Institutionen und der Politik kritisch unter die Lupe genommen und Verbesserungsvorschläge von der Verwaltung sowie dem Büro „Planungsgesellschaft mbH & Co KG“, das im Auftrag der Stadt das Radverkehrskonzept erstellt, gesammelt.
Auf interaktiven Karten konnten die 25 Teilnehmer des Workshops Straßen und Stellen markieren, wo sie für Radfahrer Verbesserungsbedarf erkannt haben. Beispiel Düsseldorfer Straße zwischen Kreispolizeibehörde und der Straße Am Kolben: Dort sei die Straße für Radfahrer aufgrund des Verkehrs und der Straßenbreite zu gefährlich. Aber auch die Gehwege seien für Fußgänger und Radfahrer an einigen Stellen einfach viel zu schmal. Hier müsse was passieren.
Der desolate Zustand des Radwegs entlang der Talstraße (L 403) wurde ebenfalls bemängelt. Land und Kreis müssten dort endlich dafür sorgen, dass der Sanierungsstau abgebaut und die Wege instand gesetzt werden, forderten die Workshop-Teilnehmer. Dort haben Baumwurzeln die Fahrbahnbahndecke an vielen Stellen angehoben und den Weg in eine Buckelpiste verwandelt.
Ein Berufspendler, der mit dem Fahrrad jeden Tag zur Arbeit fährt, führte aus, dass vor allem an den größeren Kreuzungen und Einmündungen Fahrradfahrer viel zu sehr eingebremst würden. Dort müsse man teilweise zweimal anhalten und auf grünes Licht warten, um weiterfahren zu können. „Da brauchen wir eine deutliche Verbesserung, das muss schneller gehen“, forderte der Radfahrer. Doch nicht nur bei den Radwegen meldeten die Teilnehmer Nachbesserungsbedarf an, sondern auch für die Infrastruktur in der Stadt. So müssten beispielsweise auch die kulturellen Einrichtungen mit ausreichend Fahrradbügel ausgestattet werden.
Die Mängelliste, die geführt wurde, wird demnächst vor Ort begutachtet und überprüft. Das Planungsbüro und Mitglieder des Mettmanner ADFC werden die Punkte mit dem Rad abfahren, die als kritisch, gefährlich oder aber zumindest verbesserungswürdig eingestuft wurden. Sie sollen bei den Planungen fürs neue Radwegenetz berücksichtigt werden.
Während die Verwaltung und das Planungsbüro zur Auftaktveranstaltung des Bürgerworkshops zunächst Vertreter von (Sport-) Vereinen, Institutionen und der Politik eingeladen hatten, richtet sich der zweiten Online-Bürgerworkshop, der nach den Sommerferien am 24. August durchgeführt wird, an die gesamte Bürgerschaft. Nähere Informationen dazu werden rechtzeitig bekanntgegeben. Sofern es die Pandemielage zulässt, soll im Herbst ein dritter Workshop als Präsenzveranstaltung durchgeführt werden.