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Ein Zug der Regiobahn
Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2026 will die Regiobahn ihren Betrieb von Diesel auf Strom umstellen. (Foto: Regiobahn)

Regiobahn: Beseitigung der Unwetterschäden beendet

Pressemeldung vom 6. April 2022
 

Im Juli des vergangenen Jahres wurden durch die schweren Unwetter Gleisbereiche der Regiobahn zwischen Mettmann Stadtwald und Düsseldorf-Gerresheim unterspült und zwischen den Haltepunkten Mettmann Zentrum und Neanderthal rutschte ein Hang ins Tal. Seit dem 15. Juli des vergangenen Jahres musste daher die Eisenbahnstrecke zwischen Düsseldorf-Gerresheim und Mettmann-Stadtwald gesperrt werden und der Streckenabschnitt war seitdem nur eingleisig befahrbar. Die umfangreichen Bauarbeiten gehen nun auf die Zielgerade und werden am Sonntag, 10. April, beendet sein, teilt die Regiobahn mit.

Nach Abschluss der Arbeiten kann erstmalig ab dem 11. April  das Regelgleis zwischen Düsseldorf-Gerresheim und Mettmann-Stadtwald für den Betrieb freigegeben werden. Die Züge in Richtung Mettmann / Wuppertal Hbf werden dann wieder von Gleis 1 abfahren.

Allerdings kann die Beendigung des Baufahrplans und damit die Wiederaufnahme des Regelfahrplans auf der S28 erst ab Freitag,  15. April, greifen, da die für eine Zugfahrt benötigten Fahrgenehmigungen schon vor Monaten bis zum 14. April bestellt werden mussten und die vorhandene Zeit nicht ausreichend ist, um alle erforderlichen Änderungen zu bearbeiten sowie anschließend aktualisiert in die Hintergrundsysteme für die Fahrgastinformationssysteme sowie Zugsicherungssysteme einzuspielen. Aufgrund der Osterfeiertage startet der 20- Minuten-Takt auf der S28 daher am Dienstag, 18. April.

Für die erforderliche Hangsicherung mussten 20 Meter lange Stützwände hergestellt werden, für die je Wand 21 Bohrlöcher von acht Metern Tiefe in den anstehenden Felsen eingebracht werden mussten. Anschließend wurden in diese Löcher Stahlrohre mit einem Durchmesser von 400 mm verbaut, in die wiederum ein 360er Doppel-T-Träger eingelassen wurde. Für die Stabilisierung der Wand wurden diese in einem weiteren Schritt mit Beton verfüllt, um den enormen Druck des Erdreiches abzufangen.

Zusätzlich musste an der Talstraße im Bereich der Haltestelle Koburg der Hang von der Straße aus aufwändig neu modelliert werden. Hierzu wurden auf mit dem Felsen verbundenen Kokosmatten Mutterboden und Rasensaat für eine natürliche Befestigung des Hangs eingebracht. Die an der Talstraße vorhandene Hangsicherung muss aber noch weiter vorgehalten werden, bis durch Bepflanzung die natürliche Hangbefestigung gegeben ist.

Auch zwischen Düsseldorf-Gerresheim und Erkrath-Nord musste in Höhe des Haus Morp ein Hangrutsch und eine damit verbundene Gleisunterspülung saniert werden. Dort wurde eine Schwergewichtsstützwand sowie eine Schotterhalterung, ein sogenannter Schotterfang, hergestellt und der Hang ebenfalls mit Kokosmatten, Mutterboden und schnellwachsenden Pflanzen neu modelliert.

Grund für die lange Streckensperrung des Streckengleises Düsseldorf – Mettmann war neben der Bauzeit die Corona-bedingte Nichtverfügbarkeit von Gutachtern und Prüfern sowie Maschinen und Baumaterial. Erschwerend zeigte sich auch, dass die Herstellung der Stützwände im Neanderthal vom Gleis ausgeführt werden musste und so alle Maschinen und Baumaterialien über die Schiene zu den Baustellen gebracht werden mussten. Die Gesamtkosten der Unwetterschäden inklusive Ersatzverkehrsleistungen und Ausfall von Stations- und Trassenkosten liegen bei rund 2,4 Millionen Euro, die voraussichtlich durch das Land NRW ausgeglichen werden.