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Gedenkfeier am Koburg-Mahnmal am 8. Mai 2025
Rund 60 Personen hatten sich am Donnerstag am Koburg-Mahnmal zum Gedenekn an den 8. Mai 1945 versammelt. (Foto: Kreisstadt Mettmann)

8. Mai 1945 – ein Tag der Befreiung

Pressemeldung vom 9. Mai 2025
 

„Der 8. Mai war ein Tag der Befreiung. Er hat uns alle befreit von dem menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.“ Mit diesem Zitat des ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker wurde eine Wende in der Erinnerungskultur eingeleitet, sagte Nils Lessing in Vertretung von Bürgermeisterin Sandra Pietschmann anlässlich der Gedenkfeier zum Kriegsende vor 80 Jahren.

Am Koburg-Mahnmal auf dem Lavalplatz hatten sich rund 60 Personen versammelt, um an das Kriegsende in Europa und damit auch an das Ende der NS-Diktatur zu erinnern. Dazu hatte das Bündnis für Toleranz und Zivilcourage aufgerufen.

Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg, das habe zumindest für Europa nach 1945 lange gegolten, sagte Lessing weiter. Die Sprache des Hasses, der Abgrenzung gegenüber dem Anderen sei trotz aller Erfahrungen mit Krieg und seinen Folgen aber nicht verstummt, im Gegenteil, sie werde wieder lauter. 

Lessing: „Wir erleben durch Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine wieder einen mörderischen Krieg in Europa. Wir erleben europaweit ein Erstarken von Bewegungen, die 1933 den Kontinent in den Abgrund gerissen haben, so Lessing. „Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg. Nie wieder ist jetzt“, rief er den Versammelten zu.

Am Mahnmal, dass seit dem Jahr 2000 an die Mettmanner Opfer der Nazis erinnert, wurden die Gedenkplatten, auf denen die Namen der Oper verzeichnet sind, um 22 Namen von Zwangsarbeitern erweitert, die im Kalksteinbruch unter unmenschlichen Bedingungen schwerste Arbeiten verrichten mussten. 

Kreisarchivar Joachim Schulz-Hönerlage erinnerte an die Frauen und Männer, die in Mettmann und im Landkreis Düsseldorf-Mettmann als Zwangsarbeiter ausgebeutet wurden. Wie viele Menschen es tatsächlich waren, die aus vielen Ländern Europas in den Betrieben, in der Landwirtschaft und in den Verwaltungen arbeiten mussten, wisse niemand, er schätzt, dass es weit mehr als 10.000 Menschen waren, von denen viele unterernährt, geschwächt und krank die schwere körperliche Arbeit nicht überlebten. 

„Der 8. Mai war und ist ein Tag der Befreiung, der einen Neuanfang in Deutschland und in Europa erst möglich machte. Und wir wollen damit auch ein Zeichen gegen Rassismus, Antisemitismus und Ausgrenzung, gegen Krieg und Gewalt setzen. Lernen wir heute aus der Vergangenheit für die Zukunft“, sagte Kreisarchivar Schulz-Hönerlage.