„Wer als Fremder nach Mettmann kommt, wird das Prachttor vor der evangelischen Kirche an der Hauptstraße der Stadt bewundern – das Meisterwerk eines Elberfelder Kunstschmiedes im Jahre 1791, im Stil des späten Rokoko. Geheimrat Clemen hat dieses Tor für würdig befunden, in seinen „Kunstdenkmälern der Rheinprovinz“ als eine der wenigen Heliogravuren herausgestellt zu werden. Leider ist der Meister unbekannt, vielleicht war er ein Schüler jenes ebenfalls namenlosen Meisters, der das fast ebenso schöne Tor um 1750 geschaffen hat für den „Wunderbau“. Im Jahre 1806 kam es für „einen Appel und ein Ei“ nach Mettmann.
Das Tor hat seine Geschichte, die kurz skizziert sein möge. Kurz vor dem Stadtbrand 1687 hatte Johannes Wülfing an der Ecke Hofkamp-Morianstraße ein ansehnliches Haus gebaut, wo vorher ein Teschemacher-Haus stand. Sein Enkel Joh. Jakob Wülfing war es, der 1791 das Prunktor anfertigen ließ, und zwar das Tor selbst für 800 Reichstaler und die beiden eingefaßten Pfeiler für 400 Rthl. Als mehrfacher Millionär konnte er sich das leisten. Sonst war er aber ein schlichter, anspruchsloser Mensch. Als er 1801 starb, erbte sein junger Sohn Joh. Friedrich das große Vermögen und beschloß, das Vaterhaus durch den großartigen Empirebau zu ersetzen, den die heutigen alten Wuppertaler noch in guter Erinnerung haben.
Zu diesem schien ihm das schöne Rokokotor nicht zu passen und überließ es seinem Freund, dem Pfarrer Joh. Abraham Küpper aus Elberfeld, der 1801 nach Mettmann an die 1780 erbaute evangelische Kirche berufen wurde. Er war sehr rührig und freute sich, seiner Kirche als hervorragenden Schmuck das Tor verschaffen zu können. Er erhielt es samt den künstlerisch ornamentierten Pfeilern für insgesamt – 110 Taler!In Mettmann erzählt die Sage anders: Das Tor soll von dem Schloss Hellenbruch am Mettmanner Bach unweit der Stadt stammen, als einziger Überrest des Schlosses. Wie diese Sage in Mettmann entstehen konnte, ist unerklärlich. Schloss (besser Haus) Hellenbruch war in adligem Besitz bis 1770. Dann wurde es völlig niedergerissen. Der große Teich, der zur Befestigung gehörte, ist noch die einzige Erinnerung.“
Diese schöne Darstellung verdanken wir Frau oder Herrn Fr. Kerst. Grundlage ist ein Zeitungsartikel (Ausschnitt), der sehr wahrscheinlich gegen Ende der 40er Jahre des vergangenen Jahrhunderts veröffentlicht worden ist. Die Quelle ist nicht bekannt.