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Taufstein in der Lambertuskirche

St. Lambertus Mettmann TaufsteinDas Taufbecken in der katholischen Kirche St. Lambertus, das mit dem Kirchturm aus dem 12. Jahrhundert stammt, ruht auf einer wuchtigen Säulentrommel. Es wurde zuletzt 1958 angepasst. Unter der Landeskonservatorin, Frau Dr. Cornelius, ist der Taufstein in einer rheinischen Bauhütte von Schäden und stilfremden Beiwerk befreit worden und hat so seine klare romanische Form zurückerhalten. Verschwunden sind die vier tragenden Säulen, der brüchige Standfuß und die Standplatte.

Säule und Becken zeigen das Achteck im Grundriß, wie auch der Helm des Kirchturms. Die Achtzahl ist das Symbol von Ewigkeit oder Vollkommenheit.

Am oberen Rand des Taufbeckens sind vier Eckköpfe mit einem stilisierten Gesichtsausdruck angebracht. Der Kunsthistoriker Dr. Wille aus Wuppertal deutet diese Eckköpfe als ein Symbol der vier paradiesischen Ströme, nach 1. Mose 2,10 – 14 „Und es ging aus von Eden ein Strom, zu wässern den Garten und teilte sich von da an in vier Hauptwasser“ … Pison, Gihon, Tigris, und Euphrat: Das aus göttlicher Schöpferkraft quellende Wasser zum Segen aller Geschöpfe.

Nach damaliger Sitte wurde der nackte Täufling in das Taufwasser getaucht und danach in ein weißes Hemdchen gekleidet. Daraus wird auch die Größe dieses Taufbeckens erklärlich, nämlich 0,72 m im Durchmesser.

Der Taufstein der Mettmanner Lambertuskirche kommt aus den Namurer Werkstätten der Staufenzeit. Er besteht aus Kalkstein und nicht, wie fälschlich angenommen, aus Granit. Hierzulande findet er auch häufig Verwendung bei Fensterbänken und Stufen.

Durch das Schleifen und Polieren hat unser Taufstein auf dem Beckenrand und den vier Köpfen die schwarze Tönung bekommen.

So dient dieser Taufstein schon der dritten Lambertuskirche in Mettmann.

Quelle: Hermann Josef Hannewald aus der Publikation: „St. Lambertus Mettmann“

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