Am linken Ufer der Düssel, 350 m westlich des Hofes Thunis und 320 m südwestlich des Hofes Winkel, steht die seit 1483 urkundlich genannte Winkelsmühle.
Das Mühlengebäude liegt direkt unterhalb einer vorspringenden Felswand, an der Nordseite des Tales. Der ehemalige Obergraben und heutige Verlauf der Düssel wurde in den anstehenden Kalkstein hineingehauen. Das bestehende Wehr ist modern überarbeitet. Reste des alten Düssellaufes finden sich auf der Prallhangseite, der südlichen und westlichen Talseite, in Form eines Teiches.
Bei dem Mühlengebäude handelt es sich um ein dreigeschossiges Bruchsteinhaus mit einem zweigeschossigen Anbau an der linken Seite. Dieser Teil ist nur im Erdgeschoss aus Bruchstein gearbeitet, das Obergeschoss besteht aus Fachwerk. Die gegenüberliegenden Wirtschaftsgebäude sind modern.
Nach einem Brand wurde das Mühlengebäude 1971 umfassend renoviert. Ein weiterer Umbau erfolgte 1996.
In seiner über 600-jährigen Geschichte hat die Winkelsmühle manche bauliche Veränderung erfahren, die sich auch in archäologischen Zeugnissen wiederfinden lassen. 1387 wird sie erstmals urkundlich erwähnt, in einer Liste der Zehntabgaben, die an das Stift Kaiserswerth gehen. 100 Jahre später erhält die Mühle durch den Herzog die Mahlrechte verliehen. Diese Regelung wurde durch Herzog Wilhelm III von Jülich-Berg 1547 aufs Neue bestätigt. Unter den Kriegswirren des 17. Jahrhunderts hat die Winkelsmühle stark gelitten. In einem Bericht von 1672 wird beschrieben, dass das Wohngebäude abgebrannt ist, die Scheune zusammengefallen und die Mühle selbst nicht mehr genutzt werden könne.
Übrigens: In den 1930er Jahren diente der Teich als Natur-Strandbad, wie auf dem Bild des Stadtarchivs zu sehen ist.
Als der Mahlzwang mit der französischen Zeit wegfiel, war die Mühle nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben. Notwendige Reparaturen konnten nicht geleistet werden, die Mühle wurde daraufhin 1802 versteigert.
Auf historischen Karten wird die Winkelsmühle wiederholt dargestellt. U.a. auf der Unterbacher Jagdkarte von 1641 und der Müffling-Karte aus dem Jahre 1824.
Die Winkelsmühle und die im Untergrund nachzuweisenden archäologischen Zeugnisse in Form von Mauerfundamenten und Gebrauchsgegenständen sind bedeutend für die Industriegeschichte des niederbergischen Hügellandes, des Düsseltales und der Stadt Mettmann.
Fotos: Kreisstadt Mettmann