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Luftbild vom Jubiläumsplatz
Blick auf den Jubiläumsplatz. (Archivfoto: Kreisstadt Mettmann)

Bundesweite Veröffentlichung der neuen Zensuserhebung

Pressemeldung vom 25. Juni 2024
 

In einer bundesweiten Pressekonferenz wurden heute die Daten des Zensus 2022 veröffentlicht. Mit dieser statistischen Erhebung wird ermittelt, wie viele Menschen in Deutschland leben, wie sie wohnen und arbeiten. Die Daten unterteilen sich in Themenblöcke, darunter Demographie, Bildung, Familie, Erwerbstätigkeit und Gebäude. Viele Entscheidungen in Bund, Ländern und Gemeinden beruhen auf Bevölkerungs- und Wohnungszahlen. Um bundesweit vergleichbare Basiszahlen für Planungen zu haben, ist eine regelmäßige Bestandsaufnahme der Bevölkerungszahl notwendig. In Deutschland ist der Zensus 2022 eine registergestützte Bevölkerungszählung, die durch eine Stichprobe von 1,5 Millionen Personen bei einer Haushaltebefragung ergänzt und mit einer Gebäude- und Wohnungszählung kombiniert wird. Nach Rücksprache mit IT.NRW sind Abweichungen von regionalen Daten nicht ungewöhnlich. Wichtig sei es nur, die Gründe zu kennen, die hierzu geführt haben könnten.

Für Mettmann werden zum Zensus-Stichtag 39.448 Personen gemeldet. Dies liegt unterhalb der Zahl des Mettmanner Melderegisters zum Stichtag sowie der Zahl zum 31.12.2023 (40.071). Die Bevölkerungszahl liegt jedoch über dem durch den letzten Zensus 2011 prognostizierten Wert (39.228 laut Fortschreibung Zensus 2011). Das heißt, dass Mettmann entgegen der Prognose wächst. Die veröffentlichten Werte sind derzeit noch als „vorläufig“ zu betrachten und werden in den kommenden Wochen von Kommunen und Landkreisen analysiert und überarbeitet. Bedenken und Einsprüche können vor der finalen Festlegung angemeldet werden.

Bei den Schuldaten gibt es deutliche Unterschiede in den Grundannahmen zwischen den Zensus-Zahlen und den Werten in der Schulentwicklungsplanung. Deshalb können die im Rahmen von Befragungen in Stichproben erhobenen Zahlen des Zensus mit den Werten in Mettmann nur eingeschränkt verglichen werden. Beispielsweise weichen die Stichtage der Datenerhebung ab und manche Lernendengruppen sind zu klein, um im Zensus noch abgebildet werden zu können. Differenzen zwischen Daten des Schulträgers und dem Zensus 2022 resultieren auch daraus, dass Schulformen im Zensus gebündelt erhoben werden und nicht nach den Schulen, die in städtischer Trägerschaft sind.

Neben Einwohner- und Schulzahlen können interessante Daten zum Erwerbsstatus (unter anderem Erwerbstätigkeit, Alter, Beruf, Wirtschaftszweig) aus dem Zensus abgelesen werden. Die Auskünfte zu der soziokulturellen Zusammensetzung in Mettmann müssen noch genauer betrachtet werden, um sie in einen Kontext des Zeitverlaufs und der Quoten in anderen Kommunen setzen zu können.

Bei den Erhebungen zu den Gebäuden gibt es wenig Überraschendes. Die meisten Gebäude stammen aus den 20er-Jahre zwischen 1960 und 1979. Bei der Wärmeplanung hat Mettmann noch Luft nach oben und wird nach einer eigenen vollständigen Erhebung genauere Aussagen zu den genutzten Heizungstypen machen können als die Prognose von IT.NRW.

Die Daten zu den untersuchten Haushalten in Mettmann geben Informationen zur Kernfamilie, Alleinerziehenden und Haushalten mit Seniorinnen und Senioren. Bei dem Anteil von Menschen mit Einwanderungsgeschichte (ehemals Migrationshintergrund) liegt Mettmann im Landesschnitt. Für die Altersentwicklung bei der demographischen Betrachtung war bislang noch zu wenig Zeit. Aber auch hier wird die Verwaltung die Darstellung genau betrachten.

Nach der ersten Durchsicht sind die Zahlen des neu gebildeten Zensus aus Sicht der Stadtverwaltung zu hinterfragen. Es wird eine eingehende Beschäftigung mit der Erhebungsmethodik erforderlich sein, um die Daten in Gänze nachvollziehen zu können. An einigen Stellen weichen sie deutlich von den aktuellen kommunalen Zahlen ab.

Um zu verhindern, dass Mettmann einen Nachteil erlangt, denn der Zensus dient dem Bund und den Ländern als Grundlage bei der Verteilung von Mitteln, wird diese Analyse mit den vorläufigen Zahlen im Rahmen des Anhörungsverfahrens, das nach den Sommerferien startet, intensiv erfolgen.

Bei Interesse an den erhobenen Indikatoren können diese auf der Webseite des Zensus 2022 nachgelesen werden: www.zensus2022.de