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Marketing-Arbeitskreis „Neanderthal-Stadt“

Neanderthaler im Kreis

Sprecher des Arbeitskreises: Prof. Dr. Bernd Günter

Prof. Dr. Bernd Günter ist Mettmanner Bürger und hat vor einigen Jahren den ehrenamtlichen Vorsitz des Mettmann Marketing Arbeitskreises „Neanderthal-Stadt“ übernommen.

Ausführungen und Ziele des Arbeitskreises „Neanderthal-Stadt“

Stadtmarketing greift häufig zu kurz. Es muss zu kurz greifen, wenn Werbeaktionen, Events, Logo-Diskussionen u.ä. in den Vordergrund gestellt werden. Gerade für mittelgroße Städte im Einzugsbereich von „Magneten“ stellt sich regelmäßig die Frage nach der eigenständigen Identität, danach warum es lohnend ist, in dieser Stadt zu leben, einzukaufen, sich zu engagieren. Der Arbeitskreis „Neanderthal-Stadt Mettmann“ METTMANN-Marketing hat sich die Aufgabe gestellt, die Identifikationsmöglichkeiten zu stärken und dadurch die Kreisstadt nach innen und außen attraktiver zu machen. Er hat den Gedanken entwickelt, dazu das historische Erbe des Neandertals und das Konzept des Neanderthal Museums aufzugreifen. Die Entwicklungsgeschichte des Menschen erfahrbar zu machen, diesen Kerngedanken des Museums, wird der Arbeitskreis durch das Tal der Düssel und des Mettmanner Bachs in die Kreisstadt hinein fortsetzen. Dazu muß das Museum mit der 1100 Jahre alten Kreisstadt Mettmann und deren historischem Ortskern in einer Weise vernetzt werden, die den Grundgedanken des Museums aufnimmt und unterstützt.

Der „Evolutionspfad Mettmann“

Der „Evolutionspfad Mettmann“ wird eine lebendige Verbindung zwischen der Neanderthal-Stadt Mettmann und dem Neanderthal Museum unweit der Fundstelle des Neanderthalers bilden. Der Evolutionspfad ist eine „Nabelschnur“ zwischen dem Museum und der Stadt. Der Evolutionspfad ist kein weiterer Lehrpfad, sondern zeigt an ausgewählten Themen auf eine spielerische und künstlerische Weise, woher wir – in dieser Neanderthal-Region – kommen und wohin wir gehen. Er soll erfahrbar machen

  • Mosaiksteine aus der Entwicklungsgeschichte des Menschen, soweit sie nicht im Museum selbst dargestellt werden
  • Mosaiksteine aus der Geschichte der Stadt Mettmann und der Region, z.B. aus der Industriegeschichte
  • Mosaiksteine aus der Entwicklungsgeschichte von Plätzen, Institutionen, Berufen, Betrieben etc. in unserem Umfeld.

Die Themen des Evolutionspfades repräsentieren nicht Meilensteine einer chronologischen Entwicklung, sondern von engagierten Bürgern ausgewählte typische Bausteine. Diese werden nicht einfach authentisch anhand von Original-Objekten oder Dokumenten „vorgeführt“. Vielmehr soll der Zugang zu Themen der Evolution erleichtert werden durch künstlerische Gestaltung und überraschende Inszenierungen. Ein durchgängiges Element auf dem Evolutionspfad ist der heimische Kalkstein als Begleiter der Geschichte des Menschen in unserer Region.

Der Evolutionspfad will zunächst einmal das Bewußtsein für die Bedeutung des Neandertals im Rahmen der Erfahrung unserer Geschichte schärfen. Zwei Beispiele:

Der Neanderthaler auf Wanderschaft in unserer Stadt – eine Aktion, die im Jahre 1995 großen Anklang fand. Und: Die Inszenierung „Neanderthaler im Kreis“ (Entwurf: Richard Bödeker und Elke Tenderich-Veit) an der Talstraße, die ab Spätherbst 1997 den räumlichen Einstieg in den Evolutionspfad markiert und damit eine bisher wenig erschlossene Strecke entlang der Talstraße für den Besucher öffnen, interessant machen und aufwerten soll.

Als zweites wird der Evolutionspfad eine inhaltliche Verbindung des Neanderthal Museums mit der Neanderthal-Stadt Mettmann darstellen. Einige Beispiele:

„Höhlenmalerei im 2. Jahrtausend“, eine Brückenbemalung unter der K 18, mit der der Düsseldorfer Künstler Martin Baltscheit Tagesthemen aus dem Monat September 1995 illustriert hat. Der „Mettmanner Kultpfahl“ von Martin Baltscheit entstand im Frühjahr 1997 in einer kleinen, aber zentralen Grünanlage an dem Neandertal zugewandten Rand der Innenstadt. Im Sommer 1997 konnte der Stadtmarketing-Arbeitskreis das Projekt „Felsbildkunst“ des Künstlers Volker Marten erden. Marten hat hier Elemente der steinzeitlichen Felsbildkunst unter Kombination verschiedener Techniken zu einem in Europa einmaligen Kunstwerk im öffentlichen Raum verarbeitet. Die Demonstration von Felsmaltechniken soll – nicht zuletzt in Ausweitung der Museumsarbeit – zeigen, wie, mit welchen inhaltlichen Elementen und mit welchen Techniken unsere Vorfahren Zeichen und Bilder haben entstehen lassen. Mit Hilfe der Gerresheimer Glas AG war es möglich, dieses Projekt im August 1997 zu realisieren und am 12. September 1997 einzuweihen. Ein ebenfalls realisiertes Projekt „Industriedenkmäler“ zeigt Monumente aus der Mettmanner Industriegeschichte – zur Verfügung gestellt von der einheimischen Wirtschaft – zu einem Ensemble kombiniert und damit dem „kollektiven Gedächtnis“ der Öffentlichkeit erhalten. Er weist auf gesellschaftliche Entwicklungen hin, die uns in der jüngeren Vergangenheit unserer Region geprägt haben.

In der „dritten Stufe“ wird der Evolutionspfad zum Ziel haben, in der Innenstadt der Neanderthal-Stadt Mettmann „Entwicklungsgeschichte“ zu erzählen und die Stadt „zum Sprechen zu bringen“. Dieser Gedanke knüpft an an das Konzept der „poetischen Orte“ des italienischen Schriftstellers und Drehbuchautors Tonino Guerra, das zur Zeit an verschiedenen Stellen in Europa aufgegriffen und in unterschiedlicher Weise umgesetzt wird. An verschiedenen Plätzen der Innenstadt werden Geschichte und Geschichten in kurzen Texten auf Schautafeln lebendig werden. Weitere Projekte zum Evolutionspfad befinden sich im Planungsstadium.

Was ist die Absicht von METTMANN-Marketing?

Der „Evolutionspfad Mettmann“ soll:

  • Als kulturelle und touristische Besonderheit zum Besuch des Tals, des Museums und der Kreisstadt Mettmann einladen,
  • er soll für die einheimischen Bürger ein „Identitätsanker“ werden und das Wir-Gefühl stärken
  • und er soll so zu einem attraktiven, unverwechselbaren Profil der Kreisstadt Mettmann nach innen und außen beitragen.

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